Die hohe Kunst des Schönschreibens – Workshop Kalligraphie & Handlettering bei Graz
Wenn man sich für wunderschöne Schriftkunst, Buchstaben und Alphabete interessiert, so kommt man nicht umhin, sich mit der Kalligrafie auseinanderzusetzen.
Kalligrafen „schreiben“ Wörter. Das aus dem Griechischen stammende Wort „Kalligraphie“ ist eine Verschmelzung der Worte „kalos“ (Schönheit) und „graphein“ (schreiben), also die hohe Kunst der Schönschrift.
Kalligrafen üben an Schriftstilen, einzelnen Buchstaben und Linien-führungen, solange, bis sie diese perfekt ausführen können. Sie trainieren ihr Muscle Memory, also ihr Muskelgedächtnis.
Auch das sogenannte. „Handlettering“ erlebt eine Renaissance. Der Unterschied zur Kalligrafie besteht darin, dass beim Handlettering gezeichnet und nicht geschrieben wird. Mithilfe von unterschiedlichen Werkzeugen entstehen individuelle Schriftbilder. Jeder Schriftzug erhält so ein außergewöhnliches Erscheinungsbild mit einem einzigartigen Charakter.
Wir erlernen als Basiswissen für Einsteiger einfache Grundformen.
Wir lernen die Begriffe
- Oberlinie
- Unterlinie
- Winkel usw.
Zuerst üben wir die
- weiche und verspielte „Englische Schrift“,
dann auch die geradlinige und ausdrucksstarke
- „Gotische Schrift“.
Kontrolliert schön schreiben lernen – Anwendung in meinem Kurs
Wir üben das Alphabet, den eigenen Namen und später ausgewählte Sprüche in verschiedenen Varianten. Wir halten Abstände ein, damit ein gleichmäßiges Schriftbild entsteht.
Wir erlernen den richtigen Druck mit dem Daumen und mit dem Zeigefinger, um besonders vielfältige Effekte zu erzielen. Zu den Grundregeln und Grundtechniken gehören Konzentration und eine ruhige Hand und die harmonische innere Haltung.
Seit Jahrtausenden nutzt die Menschheit Schriftzeichen, um Gedanken und Gefühle zu vermitteln und von Geschehnissen zu erzählen. Von der Höhlenmalerei über Hieroglyphen und asiatische Schriftzeichen bis hin zur arabischen und lateinischen Schrift ist das geschriebene oder auch gemalte Wort fester Bestandteil des Lebens.
Buchdruck, Schreibmaschine und schließlich der Computer folgen auf dem Fuße. Heute bestimmt das gedruckte Wort den Alltag.
Trotzdem ist die Handschrift noch nicht ausgestorben. Je abstrakter die Welt wird, desto größer wird unsere Sehnsucht nach dem Sinnlichen und Anfassbaren.
Leider gibt es schon seit Jahren in Deutschland und mittlerweile auch in Österreich, die Debatte über die Schreibschrift. Man möchte nur mehr die sehr viel einfachere Grundschrift lehren und auf das „digitale“ Klassenzimmer umsteigen, wo handgemalte Schriftzeichen auf Papier nicht mehr vorkommen! Welch ein Armutszeugnis für unsere Kultur!
Meine Handlettering und Kalligrafie Kurse sollen ein Stück weit dazu beitragen, dass Sie die Welt mit ihren Alltagssorgen und Pflichten für Augenblicke vergessen können!
Wer in Handschrift schreibt, kann klarer denken.
Diese Aussage machte die berühmte Kinderbuchautorin Cornelia Funke in einem Interview mit der „Zeit“. Sie beschwört das große sinnliche Vergnügen des Schreibens von Hand und fordert, dass wir mit der Schreibschrift unseren Kindern eine Technik zeigen, mit der sie Schönes erschaffen können.
Und wer von uns kennt nicht das wunderbare seelische Gefühl der Befriedigung, wenn wir kreativ Schönes erschaffen?
Ein Argument für das Abschaffen der Schönschreibschrift ist, dass die Kinder diese später in der Arbeitswelt nicht brauchen, da sei schnelles Tippen gefragt.
Welch ein armseliges Argument, das genau in die Linie jener passt, die auch die bildnerische Erziehung und den Musikunterricht für unnötig halten. In den Köpfen jener geht es um Effizienz und Optimierung.
Aber wann ist der Mensch GANZ ?
Wenn er spielt, wenn er kreativ ist, wenn er Schönheit kreiert, wenn er dadurch die Welt um sich vergessen kann!
Das sind andere Motive als die möglichste Effizienz einer Sache.
Die Schönschreibkunst ist ein Plädoyer für Freiheit, Finger-Spiel und Ineffizienz!
Letztlich geht es darum, das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen.
Es gibt Millionen von Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, die sticken, stricken, basteln, sich mit Lettering beschäftigen. Und sie zeigen ihre Neigungen ohne Scheu auf Instagram oder Pinterest. Das ist die Technik, die uns weltweit vernetzt und uns Vieles erfahren lässt, was sonst nicht möglich wäre.
In Amerika kennen viele Kinder die Schreibschrift kaum mehr und bestaunen Schriftzeichen als Mirakel! Dort ist die Schreibschrift eine vom Aussterben bedrohte Kulturtechnik!
In der sehr persönlichen Art und Weise, wie wir schreiben, erkennen wir uns selbst
– unsere Kraft, unsere Unsicherheiten. Wir sehen, ob wir gerade sehr aufgeregt und nervös sind oder sehr unruhig. Wir können unseren Überschwang erkennen in ausholenden und geschwungenen, lebhaften Linien, unsere Ängstlichkeit in kleinen, engen Buchstaben –
So drückt sich im Schreiben unsere Persönlichkeit aus.
Die Hand macht einem deutlich, dass man mitten im Formulieren und Kreieren steckt!
Zum Glück ist eine Gegenbewegung schon im Gange. Kalligrafie und Handlettering erleben ein Revival.
Meine ganz persönliche Geschichte möchte ich an dieser Stelle auch erzählen.
Wie kam es zu meiner Liebe zur Kalligrafie und Handlettering
dass ich sie jetzt sogar weitergeben möchte?
Meine Mutter hatte eine wunderschöne Handschrift. Sie schrieb wie gedruckt, mit einem leichten Rechtsdrall. Tausende Male haben meine Schwestern und ich ihre Unterschrift geübt, weil wir sie so schön fanden. Dass das uns später im Internatsleben für eine kleine Notlüge im „Heimfahrt-Heft“ zugute kam, sei nur nebenbei erwähnt. Was wirklich zählt, ist, dass ich meine Mutter immer mit dieser schönen Schrift in Erinnerung behalten werde. Sie hat durch diesen Teil ihrer Persönlichkeit mein Herz berührt.
Diese Geschichte hat mich dazu gebracht, mich näher mit Kalligraphie zu beschäftigen und es hat mich in seinen Bann gezogen.
Ich habe gelesen, dass das Abschreiben heiliger Texte selbst als sakraler Vorgang eingestuft wird. So etwa traditionell im Christentum bei der Kopie der Bibel oder im Islam, wo die Basmala die häufigste kalligrafische Form ist. Noch heute ist auch für die chinesische und japanische Schriftkultur die Kalligrafie bzw. Mikrografie wichtig und inspirierend. Wichtiger als die Leserlichkeit ist dabei die Erziehung zu perfekter ästhetischer Ausgewogenheit und das Sichtbarmachen von Emotionen.
Besonders faszinierend für mich ist auch die folgende Tatsache:
Kalligrafie hat meditativen Charakter
Die Ruhe dieser Arbeit erfüllt das ganze Wesen mit Zufriedenheit. Zeit und Raum sind für kurze Zeit wie weggewischt und wir geraten in einen „Flow“, der nachweislich gegen alle Stresserkrankungen hohe Wirksamkeit zeigt.
Was erwartet Sie, wenn Sie einen Kurs bei mir buchen?
Ich unterrichte Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene! Die Grundausstattung und Vorlagen bringe ich für Sie mit. Für den Anfang sind es nur wenige Utensilien, die wir brauchen.
Ich werde Sie an all das heranführen, wenn Sie mit mir in einem meiner Workshops trainieren.
Natürlich gilt auch hier die Regel: Übung macht den Meister!
Wenn Sie aber kennenlernen, wie achtsam meditativ diese Art des Schreibens ausgeführt werden kann, werden Sie es gerne als tägliches Ritual in Ihren Tagesablauf einbauen!
Gemeinsame Übungsabende sind nicht nur lustig, sondern helfen dabei, am Ball zu bleiben und das Erlernte im Alltag anzuwenden und vielfach zu kombinieren.
Obwohl auch schon ein Karton genügen würde, verwenden wir schönes Papier in verschiedenen Formaten. Am Anfang ein Zeichenblatt als Übungspapier mit Hilfslinien für die Groß- und Kleinbuchstaben, später besonders glattes Papier, weil das Schreiben auf glatten Oberflächen sich wieder ganz anders anfühlt. Wir verwenden wunderschönes Naturpapier oder auch handgeschöpftes Papier für besondere Texte.
Solch handgeschriebene Texte auf edlem Papier sind auch schöne, persönlich gestaltete, einzigartige Geschenke. In Schönschrift verzierte Grußkarten zum Bespiel haben etwas sehr Persönliches und freuen nicht nur Sie!
Natürlich spielen die Stifte und das Schreibwerkzeug auch eine Rolle. Ein einfacher Bleistift kann schon Schönes zaubern! Ich genieße immer dieses sinnliche Gefühl, einen Bleistift zu spitzen. Kennen Sie das auch?
Die Breite der besonderen Kalligrafie-Stifte variiert und hilft uns, eine regelmäßige Breite zu halten. Wichtig dabei ist, den Stift in der optimalen Stellung zu halten, d.h. den richtigen Schreibwinkel zu finden, der einen Buchstaben plastisch wirken lässt. Wir beschäftigen uns mit dem richtigen Schreibdruck, dem Schreibrhythmus und mit der passenden Art von Schreibfeder.
Das klingt erstmal kompliziert.
Aber Annette ist dazu da, Euch Tipps und Tricks zu zeigen, wie es leichter gehen kann!
Das Schreiben mit Feder und Tinte auf einer Unterlage ist besonders lustvoll, erfordert aber im Umgang einiges an Geschick und kommt daher erst in einem Kurs für Fortgeschrittene vor! Ebenso wie die Verwendung einer
- Rohrfeder, einer
- Metallfeder oder einer
- Bandzugfeder, auch Breitfeder oder Wechselzugfeder genannt. Sie ermöglicht Schriften mit richtungsabhängigen Änderungen der Strichstärke. Die maximal mögliche Strichstärke entspricht dabei der Federbreite. Es gibt schräge und gerade Bandzugfedern, die abhängig vom Winkel des Federansatzes in Bezug auf die Schreibrichtung unterschiedliche Striche Das alles kann man testen.
Sie sehen schon, in welche Tiefen man eindringen kann, wenn man dranbleibt
Und wer weiß, vielleicht kann aus einem Hobby eine echte Leidenschaft werden?
Wollten Sie schon immer schön Schreiben, Handlettering oder Kalligrafie lernen ?
Wollen Sie besonderen Menschen ganz besondere Briefe schreiben und so einmal anders kommunizieren?
Wollen Sie eine neue kreative und herausfordernde Tätigkeit ausprobieren?
Wollen Sie mit Buchstaben und Handschriften künstlerisch experimentieren?
Wollen Sie eine kreative Art der Meditation in Ihr Leben einladen?
Wollen Sie gerne schöpferisch in einer Kleingruppe arbeiten und haben Sie den Wunsch, kleine Kunstwerke zu erschaffen?
Wollen Sie einfach einmal etwas Neues probieren, um ihr Gehirn in Schwung zu halten?
Wollen Sie in Ihrem Business auftrumpfen und schöne Tafeln und Urkunden schreiben?
Wenn aus all meinen Ideen etwas für Sie zutrifft, dann freue ich mich auf Sie!
Und am Schluss möchte ich noch ein wenig Werbung für ein süchtig machendes Geschäft in unserer Bezirkshauptstadt Leibnitz machen.
Beim „Hofbauer“ gibt es wunderbare Schreibgeräte für Kalligrafie, auch in besonders schönen Farben! Warum nicht mal hineinschauen?